Satirischer Monatsrückblick Januar 2019
Ja ich weiß, wir haben ja schon Februar, wozu also diese Willkommens-Arie, das Jahr neigt sich ja fast schon wieder dem Ende. Jedenfalls gibt’s bald wieder Lebkuchen im Regal.
Es gab im Januar ein denkwürdiges Jubiläum: Am 30. Januar 1969 gaben die Beatles ihr letztes gemeinsames Konzert. Vor 50 Jahren!! Damals rannte ich noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum, aber mein weiteres Leben ward geprägt von „Yesterday“, „Let it be“ und „Hey Jude“. Was waren wir heiß auf die Musik von den Jungs aus Liverpool. Man, das war doch erst vorgestern.
Und mit einer ganzen Generation stelle ich die Frage: Wann hat eigentlich Helene Fischer in unser Leben Einzug gehalten, ohne dass wir es merkten? Realsatire kann so grausam sein. Um im Bild zu bleiben, ich bin nicht nur sprachlos, ich bin: Atemlos!
Und – ganz in eigener Sache – im Januar gab es noch ein Jubiläum, das ich das ganze Jahr ausgiebig feiern werde: „fkk – Der Satirische Monatsrückblick“ ist 10 Jahre alt. Im Januar 2009 erschien er das erste Mal!
Was war sonst los im Monat Januar?
Brexit und Shutdown. Oder Shutdown und Brexit. Als Konsument der hiesigen Presse fühlte man sich wie ein Stalker an den Hacken von Theresa May und Donald Trump. Jedes laue Lüftchen, das die beiden von sich gaben, wurde mit reißerischen Schlagzeilen in unzähligen Artikeln ausgeschlachtet.
Zwischendurch ein bisschen Machtkampf in Venezuela und dann gleich wieder britisches Unterhaus und Trump.
Beim Shutdown stellen die Behörden der Bundesregierung in Amerika zu großen Teilen ihre Tätigkeit ein. Eine Art Stilllegung der Regierung.
Da frage ich mich, was ist denn mit Deutschland? Seit Königin Angela an der Macht ist, ist doch jegliches Handeln unserer Regierung ebenfalls stillgelegt. Sozusagen Shutdown seit 2005.
Du bezahlst doch auch nicht viel Geld um die einen Vorrat mit Viagra anzulegen und gehst dann als Mönch in ein buddhistisches Kloster.
Außerdem braucht es kein Tempolimit 130 auf deutschen Autobahnen. Die Autobahnen sind so marode, dass jede Autobahnfahrt zu einer Art Baustellen-Hopping geworden ist. Die paar Kilometer freie Fahrt zwischen zwei Baustellen ist auf 120 km/h beschränkt, also wozu Tempolimit?
Nur ganz am Rande: Man sollte den pädagogischen Wert von Baustellen auf der Autobahn nicht unterschätzen. Während du im Schrittgeschwindigkeit durch die Baustelle tuckerst, können die Kinder auf der Rückbank in der klimatisierten Familienkutsche die schuftenden Arbeiter beobachten, wie sie in der glühenden Mittagshitze den Presslufthammer in den Asphalt rammen. Zeit für deinen Auftritt: „Seht gut zu Jan-Frederik und Elias-Benedikt, wenn ihr in der Schule nicht aufpasst, müsst ihr später auch solche Arbeiten machen.“
Und wenn man sich wirklich nicht mit Tempolimit anfreunden kann, sollte man mal nach Mallorca fahren. Urlaubmachen. Ausspannen. Auf der Insel wurde im Januar das Tempolimit auf Landstraßen auf 90 km/h gesenkt.Und noch etwas lehrte uns der Januar: Fußballer sind Weicheier, Handball ist was für echte Männer. Bei der Handball-WM wurde geschubst, gezogen, gehalten, gezerrt. Handballer brauchen keine Tattoos, sie tragen blaue Flecken als Körperschmuck. Da kann sich so manche Fußball-Diva, die bei jedem Windhauch über den Rasen kullert und schmerzverzerrt „Mimimi…“ heult, mal ein Beispiel nehmen.
So, das war’s für den Januar. Kommen Sie gut in den Februar. Falls Sie im Stau stehen oder mit 220km/h durch die Baustelle fahren, legen Sie sich mal wieder die Beatles auf die Ohren.
Und denken Sie auch 2019 daran: Immer schön lächeln!
Fotos: Radoslaw Drozdzewski (Zwiadowca21) [CC BY-SA 4.0], von Wikimedia Commons; Ailura, CC BY-SA 3.0 AT [CC BY-SA 3.0 at];
Spruch des Monats
„Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß.“