Satirischer Monatsrückblick August 2018

von | Aug 31, 2018 | Satirischer Monatsrückblick

Im August entschied das Bundeskabinett, dass es auch ein drittes Geschlecht gibt.
Neben „männlich“ und „weiblich“ gibt es ab sofort auch „divers“.

Das ist zunächst eine gute Nachricht für alle intersexuellen Menschen, wird ihnen dadurch doch etwas Verständnis und Würde zuteil.

Aber wie soll das Ganze in der Praxis gehandhabt werden? Das wird lustig. Zum Beispiel im Kindergarten: „So, liebe Jungen und Mädchen…äh…und liebe Diverse!“
Oder dann in der Schule beim Sportunterricht. Welche Umkleide nehmen? Die von den Mädchen – geht nicht. Von den Jungen – geht auch nicht. Also die vom Lehrer.

Wie ist es mit dem Vater Staat? Müsste es nicht auch Mutter Staat heißen? (Von diversen Staaten ist ja ab und an schon die Rede, wenn es zum Beispiel heißt: „Diverse Staaten sagen der Diskriminierung den Kampf an.“)

Und wie ist es erst mit der Liebe zum Vaterland? Warum ausgerechnet Vaterland und nicht Mutterland oder Diversenland?
„Moment“, werden jetzt einige von Ihnen sagen, „England wird doch als Mutterland des Fußballs bezeichnet.“
Stimmt. Ausgerechten eine Sportart, die jahrzehntelang eine Männerdomäne war. Da soll noch einer durchsehen.

Und wie bezeichnet man Intersexuelle, also Diverse, wenn sie selbst Kinder bekommen? Mutter wäre nicht korrekt.
Vielleicht Divutter? Oder Dutter, Ditter? – Man ist das kompliziert.

Zum Glück hielt der Monat August noch andere satirische Leckerlies bereit.
Eine Britin fiel betrunken vom Deck eines Kreuzfahrtschiffes. Sie treibt zehn Stunden lang im Mittelmeer, bis sie durch eine aufwendige Aktion mopsfidel gerettet wird. Gratulation. Der Britin. Und natürlich auch den Rettern.

Im selben Gewässer – also im Mittelmeer – sind in diesem Jahr schon ca. 1500 Flüchtlinge ertrunken.
Hätte nun der Kapitän des Rettungsschiffes aus Versehen eine Frau aus Afrika rausgefischt, wäre er nicht als Held gefeiert worden, sondern es drohte ihm eine Anklage.
Es ist eben ein Unterschied, ob du im Suff von einem Kreuzfahrtschiff fällst oder vor Schwäche aus einem Schlauchboot.

Die CDU-Generalsekretärin Frau Kamp-Karrenbauer schlug im August vor, ein Dienstjahr für Flüchtlinge einzuführen, um die Akzeptanz zu erhöhen.
Ich kann mir das gut vorstellen. Da bieten dann Flüchtlinge bei der Bundeswehr Überlebenstraining an. Zwei Wochen Versteck spielen und ohne Leberwurstsemmel überleben. Döner oder Burger gibt’s auch nicht. Einfach nix. Und das zwei Wochen lang.
Oder Manöver-Übungen zum Thema „Flucht vor dem Tod.“ Rette sich, wer kann. Eine Art Dschungelcamp in echt. Ausgesetzt auf einem alten Fischerkutter im Mittelmeer.

Und dann noch die Schlusspointe im August: Merkel, Seehofer und Scholz treffen sich im Kanzleramt und suchen eine Lösung für die Rente.
Der war gut, gell? Ist aber nicht von mir, sondern blanke Realität.

Da bin ich mal gespannt, was die für eine Lösung finden – mein Vorschlag: probiert’s mal mit Alkohol!
Nein, das war jetzt Gschmarrn, aber wenn die drei über die Zukunft der Rente fachsimpeln, weiß ich nicht, ob ich lachen oder heulen soll. Drei Menschen, die irgendwann einmal dicke, fette Pensionen erhalten, fachsimpeln über etwas, was sie nie selbst erleben werden: die Rente.
Das ist genau dasselbe, als wenn drei Eunuchen über die Höhe des Kindergeldes entscheiden.

Und einer von den dreien, also nicht von den Eunuchen, sondern von denen im Kanzleramt, die über die Rente diskutieren, ist der Herr Scholz. Der hat uns als Arbeitsminister einst Vollbeschäftigung vorausgesagt. Das war im Jahr 2008. Da wissen Sie, was auf uns zukommt, wenn Herr Scholz jetzt auch bei der Rente in die Glaskugel schaut.

Diverse Experten halten…oh…“Diverse“ ist jetzt missverständlich, da könnten sich dann Männer Experten oder Frauen Expertinnen diskriminiert fühlen. Ach, ist das alles kompliziert.
Ich gehe mir jetzt ein Eis kaufen und warte auf den September. Und wenn Sie verzweifeln, weil Sie nicht mehr wissen, ob Sie Mann oder Frau sind: Immer schön lächeln!


Spruch des Monats

„Die sich für erleuchtet halten, sind oft nicht die Hellsten.“

J. Z.