Satirischer Monatsrückblick Juni 2019
Da hat die Keule der Political Correctness voll zugeschlagen. Lustig sein soll sie ja schon, die Karikatur, aber bitte nicht auf Kosten anderer. Da stellt sich doch die Frage, auf wessen Kosten denn sonst? Es ist doch gerade der Sinn einer Karikatur, zu überspitzen, zu überzeichnen, den spitzen Bleistift genau dort anzusetzen, wo es weh tut. Aber Ecken und satirische Kanten stören nur das rundgelutschte Gutmenschendasein.
Es verwundert schon, dass ausgerechnet die angeblich beste Zeitung der Welt, sich eine solche Selbstzensur auferlegt. Keine Witze über Politik, keine Witze über Religionen, über Alte, Schwule, Frauen, Sex. Wer bitte schön möchte denn in so einer „schönen“ witzfreien Welt leben?
Immerhin muss man keine Angst haben, dass das auch in Deutschland Schule macht. Denn solange es die SPD gibt, wird in Deutschland kräftig gelacht werden.
Der Oberhäuptling, – Entschuldigung, die Oberhäuptlingin (soviel Zeit muss sein, sonst gibt es wieder Hassmails von genderwahnsinnigen Zeitgenossinnen) – also noch mal: Die Oberhäuptlingin der SPD, Andrea Nahles, hat im Monat Juni die Brocken hingeschmissen.
Jetzt sucht die SPD eine Doppelspitze. Grundbedingung ist – nein, verehrter Leser, nicht Kompetenz oder Qualität oder Eignung, wir reden hier von der SPD – Grundbedingung ist: Mindestens eine Frau muss in der Doppelspitze sein. Es dürfen auch zwei Frauen sein. Aber auf gar keinen Fall zwei Männer. Wegen der Gleichberechtigung.
Und für Gleichberechtigung sind auch die Grünen. Die Grünen befinden sich gerade in einem nie gekannten Höhenflug. Öko und Vegan sind im Moment im Trend. Aber Vorsicht: Die letzte Rot-Grüne Regierung ist verantwortlich für Hartz IV. Und für die erste deutsche Kriegsbeteiligung nach dem zweiten Weltkrieg. Aber das nur am Rande. Vergisst man halt manchmal.
Opa Schlawutzke von nebenan hat da so seine eignen apokalyptischen Vorstellungen. „Wenn die Grünen an der Macht sind“, sagte er neulich über den Gartenzaun, während er die Nackensteaks auf dem Grill wendete, „dann haben wir in Deutschland die Grüne Hölle. Dann darfst du per Gesetz kein Fleisch mehr essen. Nur noch Tofu-Schnitzel.“
„Aber gesunde Ernährung ist doch wichtig, Opa Schlawutzke“, erwidere ich.
„Das stimmt. Aber man sollte es nicht übertreiben. Ich bin auch für gesunde Ernährung. Einmal in der Woche verzichten wir zu Hause auf Fleisch. Meine Frau macht dann einen schönen großen Salat. Mit ein bisschen Wurst und Hähnchenstückchen drin.“
Was passierte sonst noch so im Juni?
Donald Trump war zu Gast bei der Queen. Insider berichten, er sei wegen eines Missverständnisses ziemlich genervt gewesen. Er wollte nicht die Königin besuchen, sondern die britische Rockband.
Mats Hummels wechselte zu Borussia Dortmund. Seinen Wechsel kommentierte er: „Ich bin begeisterter Radsportfan und wollte einmal in meinem Leben das gelbe Trikot tragen. Diesen Traum habe ich mir jetzt erfüllt.“
Frauenfußballweltmeisterschaft. – Dazu schweige ich. Denn egal, was du als Mann dazu sagst, es wird alles gegen dich verwendet.
Pippi Langstrumpfs Lied verstößt gegen das Urheberrecht. Die Erben von Astrid Lindgren haben die Verfasser des deutschen Textes verklagt.
Einige Kindergärten mussten sogar schon den Namen „Villa Kunterbunt“ ändern.
Ist kein Witz, wahrscheinlich drehen die Schweden durch. Kein Wunder bei der Bullenhitze. Äh, Stutenhitze, soviel Gleichberechtigung muss sein.
Gut möglich, dass die Schweden auf den deutschen Text von „Pippi Langstrumpf“ aufmerksam wurden, als Andrea Nahles in dereinst im Bundestag anstimmte.
Und soeben läuft die Nachricht über den Ticker: Gesine Schwan wäre zu einer SPD-Doppelspitze mit Kevin Kühnert bereit.
Das erinnert mich ein bisschen an „Die Schöne und das Biest“. Ist nur die Frage, wer von beiden ist schön, wer das Biest. Oder vielleicht doch eher „Harold and Maude“?
Wenn Sie jetzt sagen, Gesine Schwan – kenne ich nicht. Doch, doch, die kennen Sie schon. Das ist die nette ältere Dame, die auf dem Kopf einen Pudel der Jacobs Sisters trägt.
Oh – Witze über die Frisur von einer Politikerin, das geht überhaupt nicht. Sie erinnern sich, Political Correctness und so weiter.
Und damit schließt sich der Kreis.
Kommen Sie gut in den Monat Juli. Und wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf, lassen Sie es krachen. Hauen Sie die Zoten raus, dass das Zwerchfell vibriert. Oder seien Sie ein stiller Genießer und sehen Sie sich ein Spiel der Frauenfußballweltmeisterschaft an. Denn da können Sie – immer schön lächeln!
Spruch des Monats
„Deutscher Humor ist, wenn man trotzdem nicht lacht.“