„Wir sind Rücktritt“ – so könnte die Schlagzeile des Monats Februar lauten.
Frau Schavan, der Papst, Rösler, Merkel, Profalla, alle sind sie zurückgetreten. Ja, ich weiß, nicht alle von denen. Aber man wird ja mal träumen dürfen.
Schavan und Papst sind weg vom Fenster. Das ist aufs bisherige Jahr gerechnet, ein Rücktritt pro Monat.
Bei Frau Schavan konnte man ja damit rechnen, schließlich hat sie vor ein paar Jahrzehnten bei ihrer Doktorarbeit geschummelt. Als Mutter aller Pauker kommt das gar nicht gut.
Aber unser Benedikt XVI. hat ganz unverhofft zugeschlagen. Ausgerechnet am Rosenmontag macht der einen auf Hape Kerkeling und sagt: „Ich bin dann mal weg.“
Zuerst dachten alle an einen Karnevalsscherz. Aber es war keine Karnevalssitzung, sondern eine Kardinalssitzung, bei der er seinen Hut, also seine Spitzmütze, genommen hat.
Einige behaupten, auch er habe abgeschrieben bei seiner Doktorarbeit. Bei Lukas, Markus, Johannes und Matthäus.
Lothar Matthäus hat gleich interveniert: „Bei mir hat er nicht abgeschrieben. Aber wenn Rom mich braucht, stelle ich mich zur Verfügung.“ So isser halt unser Loddar.
Und dann war da noch die Sache mit dem Pferdefleisch. (Wie komme ich jetzt von Lothar Matthäus auf Pferdefleisch? Keine Ahnung. Egal.)
Als ich im Radio gehört habe „Pferdefleisch bei Real gefunden“ habe ich als Fußballfan gleich an Real Madrid gedacht. Aber die meinten den Einkaufsladen „Real“.
Abends bei meiner Tortur im Fitness-Center belauschte ich das Gespräch zweier proteingeschwängerter Muskelprotze auf dem Laufband. Der eine starrte zum Fernseher an die Decke und sagte: „Ey, hast du gelesen Alter, da steht ‚Pferdefleisch in Lasagne gefunden‘. Echt krass, ey.“
„Wo liegt eigentlich dieses Lasagne“, fragte der andere. „Keine Ahnung“, antwortete der Erste, „wahrscheinlich in der Nähe von Bologna. Jedenfalls irgendwo in Spanien.“
Da wusste auch ich, es geht um Pferdefleisch in der Lasagne. Alle regen sich auf. Dabei ist Pferdefleisch gesund. Es steht halt nicht ganz oben auf der Speisekarte der Deutschen. Genauso wenig wie Affenhirn. Was ist schon dabei, wenn man rumänische Gäule, in italienisches Essen einbaut, welches in Frankreich hergestellt und in Deutschland verkauft wird. Ist doch total Europa das Ganze. Dazu noch zollfrei.
Am lautesten zetern jetzt die, die gläubige Jünger von amerikanischen Fastfood-Tempeln sind. Die so viel von gesunder Ernährung halten, wie der Papst von Noppenkondomen. (Obwohl? Naja, lassen wir das.)
Die immer sagen: „Ich will gar nicht wissen, was da drin ist. Hauptsache, es schmeckt.“
Die geilen sich jetzt auf, weil auf der Lasagnepackung nicht draufstand: „Vorsicht Turnierpferde! –Bitte Abstand halten“.
Man könnte auch sagen:
Wieviele Ochsen gibt es eigentlich, die meckern wie eine Ziege, weil ihnen die dumme Gans im Supermarkt Pferd statt Rind verkauft hat, während sie selbst wie ein Schaf abends neben einem gackernden Huhn auf dem Sofa sitzen und ängstlich wie ein Hase FischMac ohne Fisch essen, dabei treudoof wie ein Hund im Dschungelcamp einem Esel zusehen, der schmatzend wie ein Schwein Känguruhoden isst, und selbstgefällig denken: „Was für ein Rindvieh?“
In diesem Sinne. Denken Sie dran, Lasagne gepferdet nicht ihre Gesundheit. Kommen Sie gut in den Frühling. Und wer auch immer im März zurücktritt: Immer schön lächeln!