Ach, was war das für ein ereignisreicher Juni. Ministerin Schröder hat ein Töchterchen bekommen, Schnulzensänger Roland Kaiser eine neue Lunge und die Wissenschaft stellt fest: Die Kindermilchschnitte macht fett.
EHEC ist längst kein Thema mehr. Darüber bin ich besonders froh, denn OBI hatte schon angedacht, Leitern ohne Sprossen zu verkaufen. (Hahaha! Entschuldigung, aber dieser Kalauer musste sein. Schließlich will ich auch meinen Spaß, nicht nur die Kanzlerin.)
Diese – also Mutti Merkel – turnt derweil wieder durch deutsche Fußballstadien und applaudiert wie ein Duracell-Häschen, wenn unsere Mädels gut spielen. Und alle sind gut gelaunt, ob dieses neuen Sommermärchens.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass es da nicht unbedingt um Sport geht, sondern nur darum, einfach gute Stimmung im Land zu verbreiten.
Getreu dem Motto: Ob ein Komiker wie Mario Barth im Olympia-Stadion auftritt oder die Frauen-Fußball-Nationalmannschaft, egal, Hauptsache wir haben was zu lachen.
Nun hatten unsere Prinzessinnen in den ersten Spielen nichts zu lachen und sind etwas holprig ins Viertelfinale gestolpert. Macht nichts, wir feiern.
Wir Deutsche sind ja bekannt für unsere Feierlaune und unseren Humor. Wir sind nicht so träge wie die Griechen und liegen den ganzen Tag unter Olivenbäumen und lassen den Rotwein in uns reinlaufen. Wir sind aktiv und fleißig. Selbst beim Feiern. Wir organisieren Fanmeilen und marschieren mit Fähnchen und bunter Kriegs-Bemalung durch Innenstädte. Wir sind nicht so anspruchsvoll und bestehen auf in alten Eichenfässern gereiften Ouzo. Nein, uns reichen Büchsenbier und Rotwein aus dem Tetra Pak.
Wir haben zwar mehr Schulden als Griechenland, aber wir haben die Krise überstanden. Mutti Merkel wiederholt wie ein Mantra: Wir sind über den Berg und die Wirtschaft brummt wieder.
Also, wenn ich ehrlich bin, ich hab letzte Nacht mal ganz genau hingehört. Außer unserem Kühlschrank, brummt da zurzeit gar nichts. Und wenn man über den Berg ist, bedeutet das ja, es geht wieder bergab, oder?
Deshalb sollte man gut aufpassen, was Frau Merkel uns da für Sommermärchen auftischt, sonst sind wir am Ende genauso überrascht wie die Wissenschaft.
Die hat nämlich völlig entsetzt festgestellt, die Kindermilchschnitte mache fett. Dabei verspricht die Werbung, sie sei leicht und locker. Na klar ist sie leicht. So eine Milchschnitte wiegt ja grad mal 28 Gramm.
Aber sollen die Klitschko-Brüder in der Werbung etwa sagen: „Hey, Milchschnitte, pass auf Bruder. Da wirst du fett wie Dirk Bach.“ Würde doch kein Mensch kaufen, oder?
Also mein Vorschlag: Wenn Frau Merkel so gut drauf ist, wie sie immer tut, dann soll sie doch der EU eine neue Europa-Hymne vorschlagen. Den alten Schlager von Udo Jürgens „Griechischer Wein“. Haha, da gibt’s dann mächtig einen auf den Hosenanzug.
Natürlich gesungen von Roland Kaiser. Denn erstens hat der jetzt eine neue Lunge bekommen und zweitens ist Udo Jürgens Österreicher. Und mit einem Österreicher als Vertreter Deutschlands haben wir keine guten Erfahrungen gemacht.
In diesem Sinne kommen Sie gut durch den Sommer. Ob mit oder ohne Märchen. Aber auf jeden Fall, immer schön lächeln!