Haben Sie diese Woche schon einen Big Mac gegessen? Nein? Machen Sie schnell, es könnte Ihr letzter sein. In Island mussten wegen der Finanzkrise alle McDonald’s-Läden schließen. Ein Kilo Zwiebeln aus Deutschland kostet dort inzwischen so viel wie eine Flasche guter Whiskey. Wenn jetzt alle Deutschen ihre Zwiebeln in Island verhökern, um im Gegenzug bei einer gepflegten Flasche Whiskey die Tiefen des Daseins auszuloten, dann herrscht auch hier bald Zwiebel-Armut. Und dann duftet’s womöglich bei McDrive bald nach altem Fusel, statt nach altem Fett.

Gut, dann hat die Finanzkrise doch noch ihr Gutes gehabt, könnte man meinen. Aber wo soll das noch hinführen. Seit Jahren kein Rindfleisch wegen BSE, dann keinen Döner, wegen des Gammelfleisches – also wegen Gammel kein Hammel – und jetzt: nicht mal mehr labberige Pappbrötchen mit zusammengepressten Fleischresten in der Mitte, garniert mit nach Wasser schmeckenden Gen-Tomaten. Soll die Nation nun an Tofuwürstchen zugrunde gehen?
Neulich beobachtete ich eine Mittzwanzigerin im Bioladen, wie sie mit Angstschweiß auf der Stirn und zitternden Händen ob ihrer Pestizid-Abstinenz die Verkäuferin fragte: „Sind Tofuwürstchen vom Schwein oder vom Rind?“
Vegetarier aller Länder vereinigt euch. Tofu schützt vor Torheit nicht.
Wer solche Fragen stellt, dem weicht selbst BSE das Hirn nicht mehr auf.

Und da wir grade bei Viren sind, haben Sie sich schon impfen lassen? Gegen die Schweinegrippe? Da soll es ja zwei Impfstoffe geben. Den mit erheblichen Nebenwirkungen und den mit verheerenden Nebenwirkungen. Ich orientiere mich bei solchen Entscheidungen immer am Leistungssport. Die haben die besten medizinischen Berater. Laut dem unabhängigen Verbraucherportal „cecu“ ist Hertha BSC der einzige Fußballverein, der seinen Spielern die Impfung empfiehlt. Ergebnis: die Herthaner haben acht Spiele hintereinander verloren, stehen auf dem letzten Platz. Tja, Spritze oder Spitze – da muss man sich entscheiden. Die Jungs kriechen über den Platz als würden sie jeden Moment die Grasnabe küssen und in Staub und Asche zerfallen. Dann doch lieber auf die Spritze verzichten und mit Würde ins Gras beißen,oder?

Den Friedensnobelpreis bekam im Oktober der aus Siebenbürgen stammende Peter Maffay. Der hat seit über einem Jahr keine CD produziert und damit erheblich für den inneren Frieden eines jeden Menschen beigetragen. Verbunden war der Preis mit der Verpflichtung, seinen großen Hit „Über sieben Brücken musst du gehn“ umzudichten in „Über sieben Bürgen musst du gehn“. Vorgeschlagen hatte dies Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, der damit die oberste Regel der Kreditvergabe vertonen wollte. Maffay lehnte ab und so sprang Präsident Obama ein und rettete wieder einmal die Welt.
Dafür bekam Herta Müller den Literaturnobelpreis. Und die stammt ebenfalls aus Siebenbürgen. (Was wieder mal beweist, der Ackermann kriegt immer was er will.)

Und das wichtigste zum Schluss. Unsere Angie hat ein neues Kabinett. Nachdem die halbe Republik nach dem Wahlergebnis ins kollektive Wachkoma gefallen war, beginnen nun vereinzelt einige Menschen wieder mit dem klaren Denken. Doch niemand kommt hinter das Geheimnis der Kabinettsbildung. Verstehen Sie das??? Zu Guttenberg: Eben noch Finanzminister und jetzt Kriegsmini…äh Verteidigungsminister. Jung: eben noch Verteidigungsminister jetzt Arbeitsminister und so weiter. Wie hat man sich als normal sterblicher Bundesbürger die Verteilung der Ministerposten eigentlich vorzustellen?

Wahrscheinlich spielen die hinter verschlossenen Türen „Reise nach Jerusalem“. Auf jeden Stuhl liegt ein Zettel mit dem Namen eines Ministeriums. Angie und Guido Westerwelle sitzen auf dem Thron und spielen Tambourin und alle anderen müssen im Takt um die Stühle laufen. Wenn die Musik aufhört sucht sich jeder schnell einen Stuhl und dann bekommt er das Ministeramt auf dessen Stuhl er sich gesetzt hat. Zu Zeiten der Krise und der hohen Staatsverschuldung will natürlich keiner das Finanzministerium. Dumm gelaufen für Schäuble, mit dem Rollstuhl biste halt nicht so schnell.
Naja, so oder so ähnlich wird es wohl gewesen sein.