Es ist ja fast, wie in einem schlechten Krimi. Oder in einem guten. Wer zu viel weiß, muss aus dem Weg geräumt werden.
So geschehen im Zusammenhang mit der Edathy-Affäre. Sebastian Edathy, ein Politiker, der auf der Kundenliste eines Kinderpornohändlers in Kanada auftaucht.
Und einige haben das gewusst. Zum Beispiel der Friedrich. Der Hans-Peter. Und der hat es weitergesagt. An den Gabriel. Und alles rätselt, wer hat wann was gewusst und wo wie lange wem weitergesagt.
Supergeil
Eins ist jedenfalls klar: Mutti hat nichts gewusst. Sie weiß ja nie von irgendetwas. Das einzige, was sie weiß, ist, wer zu viel weiß, dem geht es an den Kragen. Deshalb weiß sie lieber nichts.
Jedenfalls musste der Friedrich gehen. Weil er was wusste.
Aber wie das im Leben so spielt. Wenn ein Friedrich geht, kommt ein anderer. Der ist zwar kein Politiker sondern Künstler. Er heißt Friedrich Liechtenstein. Sein Song „supergeil“ wurde bereits über 5 Millionen Mal bei youtobe angeklickt. Das ist supergeil. Für Herrn Liechtenstein.
Für Frau Merkel ist es supergeil, dass sich alle auf die Edathy-Affäre stürzen, während sie in aller Ruhe die Einführung von Genmais 1507 durchwinkt.
Sie will damit den Hunger in der Welt bekämpfen. Denn der Mais ist so manipuliert, dass bereits in den Blättern ein gewisses Gift gegen Raupen und Maden enthalten ist. Das bedeutet: Mehr Ernte. Weniger Einsatz von Pestiziden. Supergeil.
Das Problem ist, dass der Mais in Brasilien einige Jahre getestet wurde. Mit dem Ergebnis: Weniger Ernte. Mehr Einsatz von Pestiziden.
Denn die Insekten sind resistent gegen das Gift und fressen den Mais auf. Dadurch müssen mehr Pestizide gespritzt werden. Und jetzt raten Sie mal, wer die Pestizide verkauft. Genau! Es ist doch zufällig dieselbe Firma, die den Genmais herstellt. Und der Konzern Bayer aus Deutschland.
Das ist doch genauso, als wenn du einen Einbrecher beauftragst, bei dir zu Hause ein neues Türschloss einzubauen, damit niemand mehr einbricht. Supergeil.
Superpeinlich
80 Prozent der Deutschen Bevölkerung wollen den Genmais nicht. Selbst die CSU ist dagegen.
Auch im Koalitionsvertrag steht: „Wir erkennen die Vorbehalte des großen Teils der Bevölkerung gegenüber grüner Gentechnik an.“
Und dann setzt sich Mutti einfach drüber hinweg. Das ist nicht supergeil, sondern superpeinlich. Und hat nichts mehr mit Demokratie zu tun.
Da passt es, dass die Queen Mum aus der Uckermark im Februar ihre Kollegin aus England getroffen hat. Zwei große Monarchen unter sich.
Aber sie ist beliebt. Ich frage mich nur, was für eine politische Kategorie ist das? Beliebtheit!
Weil sie die Erwartungen nicht erfüllen wollte, sagte sie vor dem britischen Parlament: „Ich fürchte, ich muss Sie enttäuschen.“ – Aber sie ist beliebt! Die Briten lachten und freuten sich. Das ist ungefähr so als wenn der Weihnachtsmann kommt und sagt: „Ich muss euch enttäuschen. Ich hab euch nichts mitgebracht. Sogar meine Rute habe ich zu Hause gelassen.“ Und die Kinder jubeln. „Ey, Klasse, wir bekommen zwar keine Geschenke, aber Haue gibt’s auch nicht. Supergeil!“
Der Sprecher des Unterhauses, John Bercow schmeichelte Merkel mit den Worten, sie sei schließlich seit fast einem Jahrzehnt „Europas Anker.“ Und darüber freute sich Mutti und dachte: supergeil!
Ein Anker! Ich bitte Sie. Wofür ist denn ein Anker gut? Dafür, dass das Schiff nicht vorankommt! Na danke auch schön. Supergeil!
Was gab es sonst noch im Februar: Supergeile Winterspiele in Sotschi mit vielen supergeilen Goldmedaillen. Supergeiler Umsturz in der Ukraine.
Ich genieße jetzt das supergeile Wetter und freue mich auf den März. Kommen Sie gut in den Frühling und denken Sie dran: Immer schön lächeln!