Monatsrückblick März 2012

Da freut man sich über das herrliche Märzwetter und kaum hat man sich ausgefreut, kommt der nächste Bodenfrost.
Eisigen Zeiten sehen auch 11 000 Schlecker-Mitarbeiterinnen entgegen, denn für die ist seit März Schicht im Schacht. Also Ende Gelände. Eine Auffanglösung für die Schlecker-Muttis hat ausgerechnet die FDP verhindert. Die braucht ja bald selbst eine Auffanglösung für ihre Mitglieder.
Die Frauen sollten schnellstmöglich eine „Anschlussverwendung selber finden.“, so palaberte der liberale Oberguru Philipp Rösler.

Mein lieber Philipp! Anschlussverwendung hab ich für meinen rostigen Opel gesucht, den ich an die Russen-Mafia verkauft habe. So einen Begriff verwendet man jedoch nicht für die weißbekittelten Corega-Tabs-Schleudern von Anton Schlecker. Naja, vielleicht fängt bei der Unternehmer-Partei der Mensch erst ab einer bestimmten Kaste an und Verkäuferinnen einer Billig-Drogerie-Kette zählen wahrscheinlich nicht dazu.

Die Schlecker-Miezen reagierten ziemlich zickig. Bei unserer Drogerie haben die das Schild „Hunde müssen draußen bleiben!“ abgehängt und ein Bild von Rösler an die Tür geklebt mit der Unterschrift „Ich darf hier nicht rein!“

Ich finde es richtig schade, wenn es demnächst die FDP nicht mehr gibt. Worüber soll man dann noch Witze machen. Zum Beispiel solche:

In unserer Wohnsiedlung wird ständig eingebrochen und ausnahmsweise ist es mal nicht die FDP, die einbricht, sondern ein unbekannter Straftäter. Unbekannter Straftäter und FDP das passt ja auch nicht zusammen, denn bei der FDP gibt es nur bekannte Straftäter. Hahaha.
Oder: 1,2 Prozent – selbst jedes Dünnbier hat mehr Prozente als die FDP. Hahaha.

Da hab ich immer geglaubt, der Philipp ist der große Retter, ein Kerl der die Formel 1 ausrechnet und den Niagara Fall löst, ein Haudegen, der selbst Drehtüren zuschlagen kann. Nichts von alledem. So wird der Monatsrückblick zum reinen Abgesang auf eine Partei, die niemand gemocht hat, niemand brauchte und niemand vermissen wird – (bis auf ein paar Dutzend Kabarettisten, die ihr Geld mit Witze über Westerwelle, Rösler und Brüderle verdienten.)

Fast untergegangen beim Untergang der Liberalen ist der Reformkurs der Bildzeitung. Denn seit März sind die nackeligen Busenfrauen nicht mehr auf der Titelseite zu sehen. Schön zugedeckt fristen sie jetzt ihr Dasein auf einer der Innenseiten. An jedem Zeitungsständer schlug dir sonst die pralle Wucht von Mandys Möpsen schon von weitem entgegen. Schluss damit. Jetzt musst du die 70 Cent investieren, wenn du wissen willst, wobei Stefanie aus Zwickau so richtig heiß wird.

Übrigens der Begriff „Zeitungsständer“ hat sich wahrscheinlich so entwickelt: Weil der wartende Mann am Kiosk, dieser schnöde Prolo, immer gaffend vor den Auslagen der Bildzeitung stand und sich an den rekelnden Nackedeis aufgegeilt hat, seiner Erregung nicht Herr werden konnte, da bekam er einen eben einen „Zeitungsständer“.

Wie bitte, das ist primitiv? Ach ja, hören Sie doch auf. Wie wollen sie denn noch Niveau halten, in einer Welt, in der der Papst mit Fidel Castro Zigarren raucht, Justin Biber ein Parfüm auf den Markt bringen darf und Lothar Matthäus eine eigene Fernsehsendung bekommt? Wahrscheinlich spricht unser neuer Bundespräsident Joachim Gauck demnächst das Wort zum Sonntag und die Piraten-Partei wirbt für die Abschaltung des Internets.

Was auch kommen mag, auf jeden Fall: Immer schön lächeln!

Abstand unten!