Monatsrückblick Oktober 2010

Kennen Sie Jean Pütz? Sicher kennen Sie den. Der ehemalige Moderator der „Hobbythek“. Genau. Der mit den lustigen Augen und dem noch lustigeren Schnauzbart. Der uns damals immer gezeigt hat, was man für tolle Sachen basteln kann. Und genau dieser Herr Pütz hat mit seinen 74 Jahren pützmunter weitergebastelt und ist noch einmal Vater geworden.

Ich kann mir das lebhaft vorstellen. Da ist er wahrscheinlich mit seiner hochschwangeren Frau in den Kreißsaal marschiert und hat zur Hebamme gesagt: „So! Ich hab da mal was vorbereitet! Zack- nur noch die Nabelschnur durch und schon ist der neue Mensch fertig. Schnell noch die Nachgeburt aufgeräumt, damit Mutti nicht schimpft, wenn sie nach Hause kommt. War doch gar nicht so schwer, oder?“

Und während das kleine Pütz-Mädchen das trübe Oktoberlicht der Welt erblickt, hat sich ein anderes Lebewesen verabschiedet. Unser WM-Orakel Paul ist tot. Die Krake starb in der Nacht vom 25. zum 26. Oktober in ihrem Aquarium. Die Krake hat mit ihren Vorhersagen immer richtig gelegen. 100% Trefferquote.
Wahrscheinlich hat sich unser Wirtschaftswunder Rainer Brüderle das Aquarium ausgeliehn und wollte sich die nächsten Wahlergebnisse vorhersagen lassen. Dann hat er 5 Gläser ins Aquarium gestellt und mit Muscheln gefüllt. Doch anstatt die Namen der 5 Partein auf die Gläser zu schreiben, hat er auf jedes Glas „FDP“ geschrieben. Naja, und da ist die Krake halt verhungert.

Inzwischen verkündet die Kanzlerin penetrant weiter den Aufschwung. Der ist allerdings bei 80 % der Bevölkerung noch nicht angekommen. Für über 54% der unter dreißigjährigen – das sind also über die Hälfte – gilt immer noch die berufliche Dreifaltigkeit von Praktika, Leiharbeit und befristeten Jobs.
Aber vielleicht meint Mutti Merkel gar nicht Aufschwung, sondern Hüftschwung. Den übt sie doch immer bei ihrem Freund Sarkozy. Immerhin müssen in Deutschland immer mehr Frauen sich etwas dazuverdienen, um über die Runden zu kommen. Und das tun sie im horizontalen Gewerbe.
Oder wie Jasmine vom Kiez sagt: „Aufschwung! Den mach ich paar mal am Tach.“ Und Chantalle ergänzt „Und nich nur im Berufsverkehr. Bei uns is sozusagen immer Stoßzeit.“

Ein weiteres Thema mit dem sich unsere Pappnasen in Berlin befasst haben, ist eine zersplitterte und systematisch überstrapazierte Gesamtorganisation. Damit sind nicht die Zeugen Jehovas gemeint oder die Deutsche Bahn. Nein, es geht um die Bundeswehr. Die soll nämlich erneuert werden, soll heißen: abspecken. Viele Berufsschießer haben ihre Schießer schon voll, weil sie Angst vor der Entlassung haben. Aber keine Panik. Jeder Schützenverein ist froh über neue Mitglieder. Marschiert wird dort auch. Und gesoffen mindestens genau so viel wie beim Bund. Und ob nun eine rote Mütze oder eine grüne die verbliebenen Hirnzellen wärmt, ist doch wurscht. Hauptsache Spaß, gell?

In diesem Sinne…ach, fast hätte ich es vergessen. In den letzten Tagen war ein geistig verwirrter Stalker hinter Angela Merkel her. (Dabei dachte ich, Guido Westerwelle steht nicht auf Frauen). Naja, was solls.

Kommt gut in eure Winterreifen und zieht euch den November rein…Und immer schön lächeln!