Ich war’s! Ja, ich gebe es zu. Dass der Strepp von der CSU das ZDF angerufen hat, ist nur meine Schuld. Vor knapp zwei Wochen war’s. Die CSU ruft mich an, ich soll keine Witze mehr über die SPD machen. Sie hätten auch ein Recht, verarscht zu werden. Da hab ich gesagt, wenden Sie sich ans ZDF. Wenn die immer was über die SPD bringen, kann ich auch nichts dafür.

Ich konnte doch nicht ahnen, dass der Strepp sich so dämlich anstellt. Wenn ich beim ZDF anrufe, klappt das immer. Ich hab im Oktober angerufen und gesagt, wenn ihr das Länderspiel Deutschland gegen Schweden übertragt, hat das Konsequenzen. Ich hab denen mit Abschalten gedroht. Und tatsächlich haben die nichts gesendet. Hat alles die ARD gemacht. Naja und was rausgekommen ist, wissen Sie ja. Ein 4 : 4 nach einem 4 : 0 Vorsprung.
Jetzt hat die CSU natürlich Angst, dass sie ihren Vorsprung in Bayern auch verspielt. Wie bitte? Das ist nicht logisch? Stimmt! Aber der Gedanke ist schön.

Kennen Sie Schadenfreude? Nein? Ach kommen Sie, geben Sie es zu. Sie haben sich doch genau so gefreut wie ich, als Sie erfahren haben: Berlusconi muss vier Jahre in den Knast. Jawoll! Unser italienischer Bunga-Bunga-König soll hinter schwedische Gardinen.
Ich war nur erschrocken, dass ich mich so drüber gefreut hab. Dass so ein spießiger Moralist in mir steckt. Meine Frau meint, ich sei doch nur neidisch. Wenn ich mit 76 Jahren noch so fitt im Schritt wäre, dann…naja, lassen wir das.

Dabei muss unser italienischer Lüstling gar nicht wegen Bunga-Bunga in den Kerker. Sondern wegen Steuerbetrugs in Millionenhöhe. Jetzt werden Sie sich fragen: „Was? Dafür muss man in den Knast? Als Politiker? Da müssten doch in Deutschland…“
Ja genau! Was die braven Deutschen nicht schaffen, machen uns die korrupten Italiener vor. Mal ganz abgesehen davon, dass der Möchtegern-Casanova Berlusconi von vier Jahren drei Jahre erlassen bekommt. Und wahrscheinlich bekommt er auch noch erleichterte Haftbedingungen. Also wöchentlich einmal Ausgang für Bunga-Bunga, einen direkten Geheimgang von seiner Zelle in den Frauenknast und 17-jährige Wärterinnen.
So sind sie halt die Italiener. Noch im Abgrund Dolce Vita zelebrieren.

Mein derzeitiger Lieblingswitz handelt auch von Dolce Vita. Genauer gesagt vom Essen. Naja, so richtig Dolce Vita ist es nicht, denn es geht um Menschenfresser:
Sagt der eine Kannibale zum anderen: „Du siehst aber schlecht aus heute.“ Sagt der andere: „Ich bin noch voll auf Droge. Hab gestern aus Versehen einen Radprofi gegessen.“

Jetzt haben die doch tatsächlich dem Lance Armstrong alle Titel der Tour de France aberkannt. Das ist aber auch…also das sind ja keine Radsportler mehr, sondern fahrende Epo-Ampullen. Sozusagen Apotheken auf Rädern. Medizin in atmungsaktivem Polyesterstoff verpackt.

Ich hab mich schon früher gefragt – also als ich noch ein Ossi war – wie kann es sein, dass ein Radfahrer einen Berg schneller hochfährt als mein Trabbi. Nichts gegen meinen Zwickauer Flüchtlingskoffer, den einige liebevoll „überdachte Zündkerze“ nannten. Aber wenn ich mit dem eine Steigung von 28 Prozent gefahren bin, musste ich in den ersten Gang runterschalten. Mit grade mal 15 km/h tuckerte ich den Berg rauf und meine Pappe qualmte aus allen Klebefalzen. Und zwanzig Jahre später rast dieser Armstrong dem Gipfel entgegen, da wäre mein weißer Trabbi vor Neid grün geworden.

Was jetzt kein Witz ist, aber wie einer klingt: Der Weltverband des Radsports UIC hat für die Straßenrad-WM 2013 die Kinderbuchfigur Pinocchio, diese Holzpuppe, als Maskottchen auserkoren.
Also noch mal langsam. Der UIC wird jahrelang von Armstrong belogen, er hätte nicht gedopt. Jetzt kriegt Armstrong alle Titel aberkannt. Und kurz danach wählt der UIC die Kinderbuchfigur Pinocchio, deren Nase mit jeder Lüge wächst, als Maskottchen. Das ist doch putzig, oder?

Und wissen Sie, wie die offizielle Begründung des UIC lautet: „“Unser Pinocchio ist mit seinen Wurzeln verbunden, glücklich, athletisch und aufmerksam.“
Glücklich? Athletisch? Aufmerksam? Ne Holzpuppe? Ich weiß nicht, wer bei denen die härteren Drogen nimmt, die Radfahrer oder die vom UIC.

Wie verrückt die Welt auch sei, kommen Sie gut in den November. Und: Immer schön Lächeln!

Abstand unten!