Ende des Monats hat man oft vergessen, was am Anfang war. Anfang Oktober wurde eine Studie veröffentlicht, dass ostdeutsche Schüler aus Sachsen in Mathe besser sind als alle anderen. Und den Grund hat man gleich mitgeliefert: Man vermutet, es läge daran, dass es nicht unvorteilhaft sei, wenn der Lehrer, der Mathe unterrichtet, ein ausgebildeter Mathelehrer ist.

Ja, sie haben richtig gelesen. Tolle Studie, was? Das hätten Sie und ich doch auch gewusst. Ohne Studie.
Nun gut, kommen wir zum eigentlichen Thema des Monats, Bischof Tebartz-van Elst und Muttis Handy.

Hätte Angela Merkel Mitesser, hätte sie ein Hautproblem. Doch sie hat keine Mitesser. Sie hat Mithörer. Und damit ein Regierungsproblem.
Alle Welt wundert sich, dass ihr abhörsicheres Handy abgehört wird. Dabei sagt das ja schon der Name: abhörsicher. Das bedeutet, das wird „sicher“ „abgehört“.

„Übernachte bei Putin“

Ich kann verstehen, dass Edward Snowden die Brocken hingeschmissen hat. So ein NSA-Mitarbeiter hat es nicht leicht. Da musst du jeden Tag lesen, was Mutti so smst. Zum Beispiel ihrem Ehemann: „Hast du schon die Winterreifen draufgezogen?“ Oder: „Brauchst nicht zu warten, übernachte bei Putin im Gästehaus.“ Das geht dir doch schon am zweiten Arbeitstag auf den Zeiger.

Oder wenn sie mit dem Parteihandy an Horst Seehofer schreibt: „Die PKW-Maut kannst du knicken. Jedenfalls vor der Wahl.“
Wie willst du als amerikanischer Geheimdienstmitarbeiter deinem Präsidenten eine verbindliche politische Einstellung der Kanzlerin mitteilen, wenn sie an Schäuble schreibt: „Hallo Wolfgang, ich bin alternativlos gegen einen Atomausstieg.“ Und zwei Wochen später: „Hallo Wolfgang, der Atomausstieg ist alternativlos.“
Da drehst du doch als Spion völlig am Rad. Da sitzt du in deiner Abhörzentrale und kriegst schwitzende Hände.
Und wenn du dann als drittklassiger NSA-Spitzel nicht weißt, dass Mutti großer Fußballfan ist, beschwörst du vielleicht einen militärischen Konflikt herauf, nur weil du die SMS an Jogi Löw „Den deutschen Sieg wird niemand aufhalten. Viel Glück beim Stürmen!“ völlig falsch interpretierst.

Wenn ich mit meinem Vodafone-Handy in der Uckermark stehe und telefoniere, verstehe ich kaum ein Wort. Die NSA schafft es, so etwas glasklar abzuhören. Was also kann die NSA, was Telekom, Vodafone, E-Plus und O2 nicht können?
Vielleicht sollte die Kanzlerin öfter mal Bahn fahren. Da ist Schluss mit abhören. Da hast du nie Empfang. Wenn du Glück hast, hörst du mal ein paar Wortfetzen.

Aus einem banalen Satz wie „Ich brauche Unterstützung im Wahlkampf.“ wird dann „Ic…bra…ütz…mpf.“ Das klingt wie der Balzgesang der Murmeltiere im Frühjahr.
Da kannst du ein Spion der Extraklasse sein, deine Spracherkennungs-Software spuckt dann nur Sätze aus wie: „Ich brauche Stützstrümpfe.“ oder „Ich brate Mützen. Mampf.“ Das kannst du in die Tonne kloppen.

Auf der Strecke zwischen Hannover und Fulda fährst du durch so viele Tunnel, da werden ganze Sätze einfach abgeschnitten. Telefoniert sie zum Außenminister: „Der Obama könnte mich mal einladen. Da erkläre ich ihm, wie man vom Wähler das Kreuz bekommt und logischerweise die Wahl gewinnt.“ Kommt ihm Ohr des Lauschers nur noch an: „Der Obama kann mich mal…….Kreuz……weise…..!“ Nicht auszudenken, was das für Folgen hat.

Elbphilharmonie wird Musikschule für Hartz-IV-Kinder

Nee, Spitzel, das wäre kein Job für mich. Bischof auch nicht. Was will ich mit einer Badewanne für 15000 Euro. Oder einen schmiedeeisernen Ständer. Für den Adventkranz. Für 10000 Flocken. Eure Eminenz hat allein für die schusssicheren Fenster seiner Privatkapelle 100 000 Steinchen hingelegt. Wozu braucht der Fenster, der hat doch eh keinen Durchblick. Und einen Schuss hat er auch schon.
Und was heißt Privatkapelle? Wenn er eine Privatkapelle will, soll er sich die Kastelruther Spatzen mieten.

Statt 5 Millionen 30 Millionen auf den Tisch gekloppt. Das ist peinlich. Jetzt soll der Protzbau für ein soziales Projekt genutzt werden. Eine Suppenküche oder so etwas. Wenn man diesen löblichen Gedanken zu Ende denkt, dann muss man das mit anderen Projekten allerdings auch machen. Dann wird aus dem Berliner Flughafen ein Flüchtlingscamp und in die Elbphilharmonie kommt eine Musikschule für Hartz-IV-Kinder.
Das wäre doch mal ne Maßnahme.

Hier noch ein Stellenangebot (ich betone, dass dies kein Witz ist): Das Bistum Limburg sucht eine/n Bilanzbuchhalter/in und das Dezernat für Finanzen, Verwaltung und Bau des bischöflichen Ordinariats Limburg sucht eine/n Immobilienfachwirt/in.
Mein Tipp: Wie wäre es mit einem Schüler aus Sachsen. Der kann wenigstens rechnen.

In diesem Sinne, kommen Sie gut in den November. Oder wie gestern ein Meteorologe im NDR sagte: „Die Sturmsaison ist eröffnet!“ – Nicht vergessen: Immer schön lächeln!